Menü
Analyse und Vergleich europäischer und chinesischer bautechnischer Normen der Tragwerksplanung

Ziele

Ziel des Projektes:

Mehr als jedes zweite Haus, das auf der Erde gebaut wird, entsteht in China. Obwohl deutsche und europäische Firmen seit Jahren im chinesischen Baubereich tätig sind, existieren in Deutschland und Europa keine bzw. kaum Informationen über die Methoden und Normen der statischen Berechnun­gen von Bau­werken in China (Tragwerksplanung) - und umgekehrt. 

Deshalb ist das Ziel des Projektes eine Innovation – und zwar auf drei Ebenen:

1) Innovation für die Bautechnik

Es werden die europäischen und chinesischen Normen in der Bautechnik, genauer gesagt, der Tragwerksplanung analysiert und verglichen.

Hierfür steht das Akronym: "AVEC BNT":  Analyse und Vergleich europäischer und chinesischer bautechnischer Normen der Tragwerksplanung.

Da der gesamte Bereich der Tragwerksplanung für die Untersuchung zu komplex ist, wird sich die Untersuchung auf die beiden Teilgebiete Stahlbetonbau und Verbundbau konzentrieren. Gründe für die Wahl dieser beiden Teilgebiete sind einerseits, dass die beiden Teilgebiete in der Baupraxis sehr häufig vorkommen und andererseits, dass sich die am Projekt teilnehmenden Ingenieure und Inge­nieurinnen sich auf diese beiden Gebiete spezialisiert haben.

Seit 2013 erfolgt in Europa sukzessive die Einführung der harmonisierten europäischen Normen für die Tragwerksplanung im Bauwesen. Diese sogenannten Eurocodes sind für Deutschland seit Juli 2012 verbindlich. Die Eurocodes bringen neue Chancen für Firmen, Ingenieurbüros und junge Inge­nieure/ Ingenieurinnen, Techniker/Technikerinnen und Baufacharbeiter/Baufacharbeiterinnen. Gleichzeitig entwickelt sich seit Jahren in China die weltweit bedeutendste Bauwirtschaft, die auf chinesischen Normungen basiert.

2) Innovation für die Berufsbildung 

Die Innovation der hier präsentierten Idee liegt aber nicht nur im technischen Bereich sondern auch im Bereich der Berufsbildung. In der Lehre und Ausbildung stellen sowohl die Ergebnisse des Pro­jek­tes als auch deren Erarbeitung eine Erweiterung und sinnvolle Ergänzung der Curricula an Schulen, Hochschulen und Universitäten dar.

Nicht nur die ständige Entwicklung und der Fortschritt in der Bauindustrie, sondern auch die Globali­sie­rung der Märkte erfordern qualifizierte und kompetente Ingenieure/Ingenieurinnen, Bautechni­ker/­Bautechnikerinnen,  Meister­/Meisterinnen und Baufacharbeiter/Baufacharbeiterinnen mit euro­päischer und internationaler Ausrichtung. Die Unter­richts-und Lern­aktivi­täten an internationalen Lernorten mit Studierenden und Lehrenden aus Europa und Hong Kong er­weitern und fördern diese Aus­richtung.

Die europäischen Studierenden der verschiedenen Lehranstalten (Fachschule für Technik in Trier, College in Riga, Universität in Luxemburg, Hochschule Trier) werden durch das Projekt in den Prozess der Analyse und des Vergleichs direkt einbezogen. Ebenso die Studierenden der Hochschule aus Hong Kong. Die Stu­dierenden partizipieren an der Entwicklung, Erarbeitung und der Veröffentlichung der Ergebnisse  dieses hochinteressanten Vergleiches.  Basierend auf den unterschiedlichen Bildungsniveaus sowie der inhaltlichen Ausrichtungen der beteiligten Partner entwickelt sich ein ineinandergreifendes und ergänzendes Arbeiten, wie es von den Absolventen/­Absolventinnen auch im späteren Berufsleben erwarten wird. Das Projekt eröffnet den Studierenden die Möglichkeit, die in ihrem späteren Beruf wichtigen theoretischen Hintergründe der Normen zu verstehen und unter internationalen Aspekten zu beurteilen. Weiterhin gewährt das Projekt durch die Gewinnung zusätzlicher Qualifikationen und Kompetenzen eine optimale Vorbereitung für die jungen Menschen auf den  Berufsmarkt. So ver­bessert die Teilnahme an diesem Projekt den Studierenden die Chancen in der internationalen Bau­wirtschaft Fuß zu fassen, z. B. in international agierenden Unternehmen, als Bauleiter/Bauleiterin in China oder in Führungsfunktionen der Bautechnik. Weiterhin sollen durch das Projekt und die Projekt­er­geb­nisse auch zukünftige Studierende für ein Auslandssemester (Mobilität) in China motiviert und vorbereitet werden.

3) Innovation für die der Kooperation unterschiedlicher Ausbildungsniveaus

Im Projekt AVEC BNT arbeiten folgende, auf unterschiedlichen Niveaus -  in unterschiedlichen Bildungssystemen - ausbildende Institutionen zusammen:

·       Deutschland: BNT Trier, Fachschule für Technik: Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker/ Ausbildung zur Staatlich geprüften Technikerin

·       Luxemburg: Universität Luxemburg: Ausbildung zum Bachelor, Master und Doktorgrad

·       Lettland: Riga Building College:  Ausbildung zum Bauleiter/zur Bauleiterin

·       China: THEi Hochschule Hong Kong:  Ausbildung zum Bachelor und Master

·       Deutschland: Hochschule Trier: Ausbildung zum Bachelor und Master

Durch die Tendenz, unterschiedliche Institutionen auf unterschiedlichen Bildungsebenen miteinander zu harmonisieren, wird der Forderung des deutschen Wissenschaftsrates nach hybriden Aus­bildungen, hier nicht nur national, sondern auch europäisch und international entsprochen.

Zielgruppe:

Zielgruppe sind alle in der Bautechnik Beschäftigten, Lernenden und Lehrende:

- Auszubildende im Dualen System (Bauzeichner, Maurer, Stahlbetonbauer)

- SchülerInnen an Realschulen+ ( Fachoberschulen) und an Beruflichen Schulen (Technische Gym­nasien und Berufsoberschulen)

- Studierende an Fachschulen für Technik sowie in der Meisterausbildung des Handwerks

- Studierende an Hochschulen und Universitäten

- Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in Baufirmen und Softwarefirmen der Bautechnik

Nicht zuletzt sollen auch Firmen in der Bautechnik (Baufirmen und Software-Firmen) die Ergebnisse für ihr Engagement in China nutzen können.

Die Kooperation mit Industriepartnern (Stakeholder) aus verschiedenen Ländern ist vorgesehen.